Konbanwa! Guten Abend aus der Weltstadt Tokio, die wir nach 35 Stunden auf den Beinen heute erreicht haben. Mittlerweile haben wir schon unsere Appartements im Paralympischen Dorf bezogen. Das Foto zeigt den Blick vom Balkon. Wunderschön!

35 Stunden auf den Beinen, das ist gar nicht so ohne. Der Flug war völlig unkompliziert. Viele von uns haben geschlafen. Nach der Ankunft am Flughafen Haneda galt es, über fünf Stunden verschiedene Stationen zu durchlaufen. Zum Einsatz kam alles, was wir vorbereitet hatten: Tests und Zertifikate, OCHA- und Gesundheits-App etc. Die Wege waren weit, wir waren müde, aber trotzdem haben wir alles gut geschafft. Wir mussten noch einen PCR-Spucktest machen. Das Ergebnis ließ drei Stunden auf sich warten. Das war wohl der Tatsache geschuldet, dass mit uns so viele Reisende, auch viele europäische Para-Reiter, angekommen waren.

Überwältigend war der Empfang: An jeder Ecke im Flughafen, an jeder Station standen Hunderte von Helfern, die sogenannten Volunteers, die uns mit japanischen Fähnchen und mit selbstgeschriebenen Bannern und Plakaten herzlich willkommen geheißen haben. Wir waren einfach nur glücklich darüber, so freundlich von den Japanern in der Weltstadt Tokio aufgenommen zu werden!

Irgendwann saßen wir im Shuttlebus zum Paralympischen Dorf. Die Grooms sind direkt mit einem Taxi zum Grooms-Village im Equestrian Park gefahren. Die Pferde sind auch sehr gut angekommen. Sie haben alles gut verkraftet – dank der Betreuung von unserem Mannschaftstierarzt Malte Penning. Wir sind jetzt unglaublich froh und erleichtert, dass wir alle hier sind und dass die Pferde fit sind.

Die Reiter Saskia Deutz, Heidemarie Dresing, Regine Mispelkamp und Steffen Zeibig waren heute noch nicht bei den Pferden, da es doch noch einige Formalitäten im Paralympischen Dorf zu regeln gab. Viele von uns haben das tolle Essen in der Mensa mit vorzüglichen Sushi genossen. Am Abend hatten wir unsere erste Mannschaftssitzung. Abgesprochen haben wir alles für morgen: den Dresscode – ein für mich sehr wichtiges Thema, und den Zeitplan.

Jetzt liegen wir alle in den Betten, da es morgen auch wieder früh losgehen soll. Als erstes nach dem Aufwachen und vor dem Zähneputzen steht der obligatorische Spucktest auf der Tagesordnung. Bis zum Mittag werden die Reiter im Paralympischen Dorf bleiben, da es hier noch mehr Möglichkeiten gibt, um sich etwas zu regenerieren. Am Mittag geht es dann zur Reitanlage zum ersten offiziellen Training. Die Grooms führen die Pferde, wir fangen erstmal leicht an.
Das Wetter ist schon komplett anders als am Abflugtag in Deutschland. Da war es herbstlich, hier sind es immer über 30 Grad. Es weht auch ein schwacher Wind und das macht das Ganze erträglicher.
Als Chef d `Equipe habe ich morgen schon zwei Sitzungen. Da erfahre ich mehr über die Gegebenheiten vor Ort und die Planung. Jetzt beginnt es schon ein bisschen zu kribbeln und es wird Zeit, dass es jetzt so langsam losgeht. Bis zum 25. August wird noch trainiert. Die Trainingsplätze werden nach Nationalitäten eingeteilt. Jeder darf mal morgens, mittags oder nachmittags reiten. Nachmittags werden auch die Wettkämpfe stattfinden. Es wird sicherlich auch hier ein Flutlichttraining geben.
Das Stadion ist wunderschön! Das wurde uns ja schon von den Olympioniken angekündigt. Die Pferde haben tolle, klimatisierte Boxen und wir sind guten Mutes, dass unsere Vorbereitungen, die letzten vor den Wettkämpfen, noch intensiviert werden können. Bernhard Fliegl als Bundestrainer hat das fest im Griff.

Ich sag jetzt “Sayonara” und gute Nacht!

Eure Britta

Foto: Jürgen Sendel (Pictureblind)

Blick vom Balkon des Appartements im Paralympischen Dorf. 

Nach den Olympischen Spielen ist vor den Paralympics: Die Paralympischen Spiele Tokio werden am 24. August feierlich eröffnet. Über unsere Facebook-Seite informieren wir laufend über unser Team Para-Dressur. Folgen Sie uns – wir freuen uns auf Sie!